Digitalisierung vorantreiben

Digitalisierung bedeutet Chance und Risiko gleichermaßen. Zurzeit werden die Risiken weitgehend ignoriert. Wenn wir hier nicht rechtzeitig mitgestalten, kann dies jedoch zu gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Zuständen führen, die uns Freiheit und Lebensqualität rauben können.

Chancen, die wir auf kommunaler Ebene für unsere Gemeinde nutzen können, sind z. B. die Umgestaltung der Arbeitswelt. Viele Arbeitsprozesse finden heutzutage ausschließlich am Computer statt, Konferenzen werden online abgehalten, und Absprachen finden per E-Mail oder Messenger-Systemen statt. Dies alles lässt sich prinzipiell von jedem Ort aus bewerkstelligen, die physische Anwesenheit am Arbeitsplatz ist nicht mehr jeden Tag notwendig. Die Vorteile dieses Systems sind nicht nur weniger Fahrten zur Arbeit, was mehr Klimaschutz und mehr Familienfreundlichkeit bedeutet, sondern auch eine stärkere Bindung an den Ort, da ein Umzug wegen Jobwechsel vielleicht nicht notwendig ist. Für dieses Ziel ist eine starke digitale Infrastruktur auf kommunaler Ebene notwendig.

  • Wir setzen uns dafür ein, nicht nur den Breitbandausbau bis zu den Verteilerkästen, sondern Glasfaseranschlüsse in jedes Haus zu forcieren. Dieses Ziel sollte so schnell wie möglich erreicht werden, nicht erst in 10 bis 15 Jahren.
  • Wir möchten die Einrichtung von Büros fördern, in denen eine digitale Infrastruktur zum Arbeiten vor Ort, z. B. für Freelancer zur Verfügung steht. Raum hierfür wäre auf dem Grundstück östlich des Verwaltungsgebäudes oder in der alten Raiffeisenbank.
  • Nutzung der Förderprogramme auf Landesebene.
  • Darüber hinaus unterstützen wir Initiativen für freies W-LAN in kommunalen Gebäuden und im öffentlichen Raum.
  • Wir fördern den weiteren Ausbau der digitalen Gemeindeverwaltung.

Allerdings verschließen wir aber auch nicht die Augen vor den mit der Digitalisierung einhergehenden Risiken, insbesondere dem Datenschutz. Wichtig sind hier vor allem die Betreuung, Steuerung und Sicherung der öffentlichen Netzwerke. Das Eindringen Fremder in öffentliche Netzwerke und Clouds zum Abgreifen von Daten beispielsweise mit dem Ziel der Spionage, des Datenverkaufs oder einer Erpressung, ist eine nicht zu unterschätzende reale Gefahr. Sie betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Universitäten (wie kürzlich Gießen), kommunale Verwaltungen und Schulen. Die Sicherung und Betreuung der Netzwerke muss heutzutage auf einem Niveau erfolgen, das einzelne Kommunen und Schulen bald nicht mehr leisten können.

Eine Lösung wäre hier ein Zusammenschluss mehrerer Kommunen und öffentlicher Einrichtungen, die gemeinsam einen externen Dienstleister zur Unterstützung beauftragen, z. B. die Firma KommunalBIT (Kommunaler Betrieb für Informationstechnik) mit Sitz in Fürth.

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